"24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr steht die Feuerwehr bereit, um Ihnen in der Not zu helfen. Doch was steht hinter dem Wort Feuerwehr? Viele Menschen, die sich den Leitsatz 'Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr' auf die Fahne geschrieben haben, Ausbildung und Technik, die für ihre Sicherheit sorgen?" |
An dieser Stelle wollen wir Ihnen nicht die gesetzlichen Aufträge und die Organisation der Feuerwehren vorstellen.
Hier erfahren Sie, wie die Feuerwehr Mutschellen die gesetzlichen Aufträge umgesetzt hat. Ausserdem haben wir noch einige Erklärungen angefügt. Viele werden der Meinung sein, dass die Aufgabe der Feuerwehr das Löschen von Bränden ist. Gelegentlich wird noch bei Unfällen und Katastrophen geholfen. Sie haben recht, auch diese Tätigkeiten gehören zu unserem Aufgabengebiet.
Aber die Aufgaben der Feuerwehr sind vielfältiger.
Als Ende des 19. Jahrhunderts die meisten freiwilligen Feuerwehren gegründet wurden, war die Hauptaufgabe
das Löschen von Bränden. Im Laufe der Jahre hat sich das Schwergewicht der Einsätze jedoch in den
technischen Bereich verlagert. Einer der Gründe dafür ist das rasant gestiegene Verkehrsaufkommen, ein
anderer die laufende Entwicklung der brandschutztechnischen Auflagen. Mit dem stetigen Wachsen der
Einsatzzahlen hat sich auch das Umfeld der Aufgaben im Feuerwehrdienst gesteigert. Es ist nicht mehr so
wie "Seinerzeit", als alle paar Wochen die Sirene heulte und die Feuerwehrmänner zum Einsatz liefen.
Danach ein oder zwei Bier in geselliger Runde und man sah sich wieder beim nächsten Einsatz.
Heutzutage ist eine Feuerwehr in der Grössenordnung der Feuerwehr Mutschellen mit einem kleinen bis mittleren Betrieb
zu vergleichen. Viel Zeit geht für Büroarbeit drauf, die von den Kameraden des Kommandos und der
Verwaltung gemacht wird. Gleich wichtig und auch zeitaufwendig ist die Wartung und Reparatur der Geräte.
Die Modernisierung hat uns viele technische Hilfsmittel und Geräte beschert, die auch gewartet und Instand
gehalten werden müssen. Das beginnt bei den Fahrzeugen, beinhaltet deren gesamte Ausrüstung und führt
über die Ausrüstung im Feuerwehrlokal zum Feuerwehrlokal selbst.
Wenn die administrative Arbeit erledigt ist, kommt das Üben. Auch hier hat sich einiges geändert. Was
früher mit einfachen Handwerkzeug erledigt wurde, wird heutzutage mit hochtechnischen Geräten
bewerkstelligt. Obwohl wir natürlich froh sind, uns in vielen Fällen die körperliche Arbeit zu ersparen,
müssen wir die Handhabung dieser Geräte üben.
Nun kommen wir zu dem Bereich, für den dieser ganze Aufwand getrieben wird, den Einsätzen. Wir wollen die Einsatzarten mal grob in zwei Gruppen unterteilen, die Brandeinsätze und die technischen Einsätze.
Sehen wir uns diese Einsatzarten genauer an.
Die Brandeinsätze sind im Laufe der Zeit gegenüber den technischen Einsätzen immer weniger geworden und auch die Art der Brandeinsätze hat sich geändert. Früher war beim Eintreffen der Feuerwehren am Brandort das Haus meist in Vollbrand und das Hauptziel der Feuerwehr war, das Ausbreiten des Brandes auf andere Gebäude zu verhindern. Mit dem technischen Fortschritt hat sich das geändert. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. Zum einen werden die Häuser nicht mehr vorwiegen aus Holz gebaut, zum anderen kommt die Feuerwehr immer schneller an den Einsatzort. Eine bessere Alarmierung der Feuerwehrmänner und bessere und schnellere Fahrzeuge sind dafür verantwortlich. Durch das raschere Eintreffen können viele Brände bereits im Anfangsstadium gelöscht und der Schaden gering gehalten werden.
Im Laufe der Zeit hat sich das Einsatzgeschehen von den Brandeinsätzen in Richtung "technische Einsätze" entwickelt. Die Palette der technischen Einsätze ist jedoch so gross, dass eine vollständige Aufzählung hier nicht möglich ist. Selbst wenn man es versuchen würde, vielleicht gibt es schon morgen einen Einsatz, den wir noch nie hatten.
Hier stehen nun einige von vielen:
Die Vielzahl der verschiedenen technischen Einsätze stellt eine hohe Anforderung an den Einsatzleiter und dessen Fähigkeiten auf Situationen zu reagieren dar. Es kann nicht alles bis in kleinste Detail geübt werden. Und wie schon gesagt: Vielleicht war ein solcher Einsatz noch gar nicht da.
"Schadstoffeinsatz" das ist ein Stichwort bei dem sich keiner der dabei sein muss oder ist, so richtig wohlfühlt. Schadstoffe sind gefährliche Stoffe, die irgendwie ausser Kontrolle geraten sind.
Und jetzt muss jemand her, der das alles wieder in Ordnung bringt.
Das Gefährliche an diesen Einsätzen ist, dass man meistens am Anfang nicht weiss, wie gefährlich
der Stoff wirklich ist. Oder noch schlimmer, man merkt erst irgendwann beim Einsatz, dass man es mit
gefährlichen Stoffen zu tun hat. Ist man soweit, dass man erkannt hat, dass Schadstoffe im Spiel sind,
beginnt ein zeitaufwendiger und kraftraubender Einsatz.
Nach dem Absperren der Gefahrenzone wird versucht, den Stoff und seine Eigenschaften genau zu bestimmen,
um geeignete Massnahmen setzen zu können.
Diese und viele andere Fragen muss der Einsatzleiter klären und dann die richtigen Entscheidungen
treffen. Wenn das erledigt ist, kommt der kraftraubende Teil.
Der Einsatz mit dem Atemschutzgerät selbst ist wie Holzhacken in einer Sauna und das je nach Einsatz
zwischen 15 und 30 Minuten lang. Erst wenn der Auftrag ausgeführt ist, kann man die Schutzmaske ablegen.
Dann ist nicht nur der Mensch, sondern auch meist der Luftvorrat ziemlich am Ende.
Wir üben das oft, hoffen aber immer, dass wir unser Können im Einsatz nicht anwenden müssen. |